Oktober 2019 – Es ist ein trüber, regnerischer Tag und statt zur Schule fahren wir heute zum Flughafen, wo für uns alle ein großes Abenteuer beginnt: Eine Woche in New York und danach zwei Wochen bei unseren Gastfamilien stehen uns bevor. Die Vorfreude ist groß, und als wir endlich abends in unserem Hostel in New York ankommen, packen wir nur schnell das Nötigste aus und laufen dann los, um die Stadt zu erkunden. Die erste Station ist der Times Square, und wir kommen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die Bilderflut, die gigantischen Häuser und die Menschenmassen sind beeindruckend, und wir lassen uns wie die anderen Touristen in der Masse treiben und schießen fleißig Fotos. Unser erstes Abendessen besteht aus Burgern, und obwohl es noch die eine oder andere Komplikation beim Bestellen gibt, fallen wir spät am Abend satt und zufrieden ins Bett. Lilly sagt noch:“ Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass wir jetzt in Amerika sind“, und nachdem wir ihr alle zugestimmt haben, wünschen wir uns eine gute Nacht und schlafen auch schon tief und fest ein. In den nächsten Tagen stehen wir immer früh auf, joggen durch den Central Park und frühstücken, dann machen wir uns auf, um die Highlights und Sehenswürdigkeiten dieser Weltstadt zu erkunden. Die Freiheitsstatue, das Guggenheim-Museum oder auch das World-Trade-Center sind Teil davon, aber auch der Besuch im United-Nations-Hauptquartier und die Brooklyn Bridge sind echte Highlights, wobei wir uns immer wieder verlaufen und so auch ungewollt immer neue Ecken in New York entdecken.
Als unsere Zeit in New York zu Ende geht, werden wir immer aufgeregter und machen uns Gedanken, wie unsere Gastfamilien und Austauschschüler wohl sind. Angst und Freude machen sich in unserem Kopf breit und die ganze Zugfahrt nach Washington überlegen wir uns, wie es wohl sein wird, das erste Mal mit den Schülern der Thomas-Jefferson-Highschool zusammenzutreffen. Bei der Ankunft werden alle unsere Sorgen zerstreut, als die Austauschschüler uns mit einem großen Willkommensplakat in Empfang nehmen. Schließlich verabschieden wir uns voneinander und von unseren Lehrern Frau Riedner und Herrn Westphal und machen uns auf zu unseren Austauschpartnern nach Hause, wo wir unser Zimmer gezeigt bekommen und uns erst einmal einrichten. Am Abend ist die große Willkommensparty, bei der wir uns alle kennenlernen, und die Chemie zwischen den Schülergruppen stimmt sofort. Rafael zeigt den Amerikanern Deutsch-Rap- Songs und es wird viel gelacht und geredet, bis es Zeit ist aufzubrechen, weil wir ja am nächsten Tag in die Schule müssen.
Am nächsten Morgen wartet eine große Überraschung auf uns: die gelben Schulbusse aus den Filmen gibt es wirklich, und wir werden für die nächsten zwei Wochen damit jeden Tag in die Schule fahren.
Vor Unterrichtsbeginn noch eine Überraschung: Die Schüler in Amerika müssen jeden Morgen mit dem Gesicht zur Amerikaflagge auf ihre Verfassung schwören, und auch wir werden angehalten, das zu respektieren. Den Schwur werden wir in den nächsten Wochen noch oft hören und sehen, denn auch vor jedem Test ist er Pflicht und muss direkt unter den Namen gesetzt werden.
Aber wir gehen nicht nur in die Schule, es stehen auch zahlreiche Ausflüge nach Washington oder auch zum Herrenhaus von George Washington an. Wir besichtigen die Monumente und Denkmäler in Washington und das Weiße Haus, was bisher noch keine Austauschgruppe vor uns geschafft hat. In der Library of Congress und im Capitol hören wir uns ellenlange Vorträge zur Geschichte und Architektur an, bis wir dann endlich die beeindruckenden Gebäude erkunden dürfen. Aber auch die Gastfamilien haben ein vielfältiges Programm für uns vorbereitet: Während manche die Washington-International-Horse-Show besuchen, fahren andere zu Fields of Fear, einer Gruselattraktion, und wieder andere gehen shoppen in Outlets. Noch etwas Besonderes waren das Footballspiel an der Schule und die Halloweenparty, die für die Amerikaner einer der Höhepunkte des Jahres sind.
Langsam geht unsere Zeit in Amerika zu Ende und trotz der Traurigkeit, dass dieses Abenteuer endet, freuen wir uns doch wieder auf zuhause und vor allem auf den Besuch der Amerikaner in München, der uns im Sommer bevorsteht.
Der Gegenbesuch der Amerikaner konnte aufgrund von Corona leider nicht stattfinden, dennoch wird uns die Zeit in Amerika noch lange in Erinnerung bleiben.