Ein Jubiläum ist auch immer eine Gelegenheit, nach vorne zu schauen. Wie wünschen wir uns das Klenze der Zukunft? Und wie wollen wir es auf keinen Fall haben? Hier die ersten Beiträge zu diesen Fragen:

3D-Objekt und Videoinstallation von Phillip Menner

Klenze 4 Future Nach uns die Sintflut - Fakten und Stories zu Klimakrise, Globalisierung und Nachhaltigkeit

23.07.2021, Klenze – Gymnasium München. Hier organisierten die Schüler in Kooperation mit den Lehrkräften eine Sonderaktion über Nachhaltigkeit, die es auch in zukünftigen Jahren noch geben soll. Die Veranstaltung, die mit Blogbeiträgen auf der offiziellen Klenze-Website anfing, nahm schnell ihren Lauf und landete schließlich auf dem Pausenhof des Gymnasiums. Unter den Veranstaltern fanden sich begeisterte Schüler, die mit Leidenschaft über ihre entstandenen Projekte berichteten. In den Bann der Redner wurden nicht nur Schüler, sondern auch einige Lehrer gezogen, die ihren Klassen zwecks dieses Events frei gaben. Das Thema Nachhaltigkeit reicht von A bis Z, deswegen ist es auch nicht verwunderlich, eine so breite Masse an verschiedenen Schülerarbeiten präsentiert bekommen zu haben. Um nur eine Handvoll zu nennen: Firmen und deren Transparenz; Fleischersatz; Greenwashing; wiederverwendbare Abfallprodukte et cetera, et cetera. Obwohl es nur eine kurze Pause gab, schufteten die Gruppen mit scheinbar unermüdlichem Elan weiter. Bemerkenswerterweise waren es auch viele junge Schüler, die dem Thema Nachhaltigkeit ein Ohr liehen. Doch wie jede Veranstaltung, kam auch „Klenze 4 Future“ langsam zu einem Halt und das Event wurde beendet. Dennoch lässt sich feststellen, dass, obwohl nicht alle Vorschläge und Ideen ohne weiteres umsetzbar sind, die Besucher den Pausenhof als aufmerksamere, wenn nicht sogar bessere Menschen verließen.

Kurze Statements von einigen Beteiligten:

„Ich finde es gut, dass man so toll mit den Leuten diskutieren konnte!“

„Man kann wirklich noch viel mehr für die Umwelt tun. Man muss die Augen öffnen und schauen, wo man noch was verbessern könnte. „

„Es muss mehr Aufklärungspolitik betrieben werden!“

„Auf jeden Fall war es eine neue Erfahrung. Es hat Spaß gemacht! „

„Wir waren auf jeden Fall erfolgreich! Wir haben viele verschiedene Meinungen bekommen. „

Wie von den Akteuren selbst korrekt erkannt, war das Ereignis ein voller Erfolg! Wünschen wir ihnen für die Zukunft auch weiterhin positive Ergebnisse!

Kevin Wittfoth, 10e

Wie das Klenze in Zukunft NICHT sein sollte:
Panem: Eine postapokalyptische Welt mit einem Überwachungsstaat, in dem die 13 Distrikte ausgebeutet werden, um den Wohlstand des Capitols zu sichern. Gewalt an Kindern wird nicht nur als Druckmittel gegen die Eltern/Erwachsenen eingesetzt, sondern auch zur Unterhaltung des Capitols. Die Kinder, die überhaupt zur Schule gehen dürfen, werden entweder zu Arbeitssklaven erzogen (Distrikte) oder zu oberflächlichen Ja-Sagern (Capitol).
Nicht jeder im Capitol ist ein böser Mensch, aber kaum einer fragt sich, wo ihr Wohlstand herkommt und zu welchem Preis. So wünsche ich mir das Klenze-Gymnasium in der Zukunft NICHT.
Man fragt sich jetzt: „Das wird aber doch eh nie passieren?“ Doch einiges ist im Ansatz ja schon da. Dies jedenfalls sollte für das Klenze nicht passieren: Dass nur oberflächliches, kurzsichtiges Denken gefragt ist und es ein wichtiges Kriterium für Schüler und Lehrer am Klenze sein wird, möglichst angepasst und perfekt zu sein. Dass durch immer fortgeschrittenere Technologien, also mit Hilfe von Schönheitsoperationen und Gen-Manipulationen der Zwang sich zu verbessern und zu funktionieren immer mehr wächst: noch schöner, sportlicher und leistungsstärker zu werden.
Vielleicht sollte es eine Art Fach geben, welches speziell das gemeinschaftliche und soziale Denken fördert. Es sollte ein Hauptfach werden, denn so etwas ist fast das Wichtigste, was man im Leben lernen kann/sollte. Womit ich beim letzten Punkt bin: Das bayerische Schulsystem neigt (stark) dazu, immer nur die „Leistung“ und den „Nutzen“ eines Schülers zu sehen und zu nutzen. Viel wichtigere Dinge wie das oben vorgeschlagene Fach oder freiwillige Aktionen in einem Fach, die man mal nur aus Freude macht, werden hingegen eher nicht unterstützt. Vielleicht können wir am Klenze ja etwas dafür tun.
Zum Abschluss möchte ich noch einen Satz aus dem Buch „The Hunger Games“ von Suzanne Collins zitieren: „… when the time comes, I´m sure I’ll kill just like everybody else. I can’t go down without a fight. Only I keep wishing I could think of a way to … to show the Capitol they don’t own me. That I’m more than just a piece in their Games!“
(Teil 1, Kapitel 10, S.172).
Milo Eggert, 8b