Architektur vom Besten
Das Gebäude, so wir wie es heute kennen, wird im Jahre 1961 bezogen – ist also dieses Jahr exakt 60 Jahre alt. Es handelt sich also fast um ein Baudenkmal, nicht nur aufgrund seines Alters, sondern auch, weil hier vieles an Elementen umgesetzt wurde, was an der Architektur der Nachkriegszeit gut war: klare Linien, große Fenster, Öffnung nach außen – und man weiß immer wo man hin muss (ganz im Gegensatz zu später gebauten Schulen). Außerdem gab es eine Ausstattung vom Feinsten – man beachte nur mal den Terrakottaboden im Erdgeschoß. Da gehen seit 60 Jahren jeden Tag an die 1000 Menschen mehrmals drüber und man sieht kaum einen Kratzer. Es lohnt sich also, dass wir uns hier die Geschichte dieses Bau näher betrachten.
Auch die Klenze-Oberrealschule in der Klenzestraße 54 (Ludwigvorstadt-Isarvorstadt) war am 27. November 1944 durch einen Fliegerangriff zerstört worden.
Während das Kultusministerium viele Jahre ein Gelände für den Wiederaufbau in Sendling suchte, war die Klenze-Oberrealschule hier untergebracht.
Mit den Schülern aus zwei Schulen wurde der Raummangel, der sich in Schichtunterricht und Bildungslücken äußerte, immer drastischer. Eltern setzten sich schließlich beim Staat für einen beschleunigten Prozess bei der Grundstücksfindung ein und bemühten sich um eine Finanzierungsmöglichkeit, die aber später scheiterte. Die Stadt München erklärt sich zur Grundstücksabgabe an den Freistaat Bayern am heutigen Ort bereit und der Architekt Alexander von Branca plant das
Die Stadt München erklärt sich zur Grundstücksabgabe an den Freistaat Bayern am heutigen Ort bereit und der Architekt Alexander von Branca plant das Gebäude.
Der Baubeginn erfolgte bereits, bevor das Grundstück offiziell den Besitzer gewechselt hatte. Davor war das Grundstück für Kleingärten und ein altes Mietshaus genutzt worden. Während des Baus in den darauffolgenden Jahren musste man viele Kostenerhöhungen hinnehmen, sodass die geplanten Aufwendungen von 4,15 Mio. DM schließlich auf 5,62 Mio. DM anstiegen.
Die Kostenexplosion erklärt sich durch die teureren Ausschreibungen, Material- und Lohnpreissteigerungen aber auch durch den hohen Grundwasserandrang unter der Schule, weshalb man eine 200 qm große Stahlbetonwanne einsetzen musste.
18 Jahre nach der Zerstörung und einer langen Planungs- und Bauzeit wurde das Schulgebäude im Januar 1962 feierlich bezogen. Die Architektur und Raumplanung wurde in den höchsten Tönen gelobt. „… wir sind wunschlos glücklich.“ (Zitat OStD Muthmann).
1965 wurde die Schule in das Klenze-Gymnasium umbeannt.